Aufbruch zum Roten Planeten
Beschreibung:
Die Spieler führen eine viktorianische Bergbaugesellschaft in der Steam-Punk-Welt. Mit Hilfe ihrer Charaktere entsenden Sie ihre Astronauten in die verschiedenen Zonen des Roten Planeten. Dort konkurrieren sie um Mehrheiten in den ertragreichen Regionen. Schließlich bauen sie revolutionäre Energie-Quellen und wertvolle Kristalle ab.
Ablauf:
Zu Rundenbeginn wählen alle Spieler gleichzeitig und geheim einen Charakter aus ihrem Handkartensatz. Dann werden die Rollen mit absteigender Nummer aufgerufen. Hat ein Spieler den aufgerufenen
Charakter ausgewählt, deckt er ihn auf und führt sofort dessen Fähigkeit aus.
- Astronauten in Raketen einsetzen. Sind alle Plätze eines Raumschiffs belegt, dockt es ab.
- Astronauten auf dem Mars bewegen.
- 1 Ereigniskarte ziehen (Missionskarten, die am Spielende erfüllt werden können und dann Zusatzsiegpunkte bringen; Aktionskarten mit Sonderfunktionen sowie Entdeckerkarten, die verdeckt in einer
Zone Mehrheitsverhältnisse oder Siegpunkte verändern).
- 1 nicht voll besetzte Rakete starten.
- 1 Schiff zerstören, das sich noch auf der Startrampe befindet
- 1 gegnerischen Astronauten töten oder durch einen eigenen ersetzen
- Ziel einer Rakete verändern.
- alle ausgespielten Charakter-Karten wieder zurück auf die Hand nehmen.
Sind alle Charaktere gespielt, landen die gestarteten Schiffe und die Raumfahrgäste werden auf den angegebenen Zonen platziert. Schließlich werden leere Startrampen mit neuen Schiffen aufgefüllt
und der Rundenanzeiger vorbewegt. Zeigt er auf eine der drei Produktionsphasen, erhält der Spieler mit den meisten Astronauten jeder Zone den jeweils abgebildeten Rohstoff-Marker (=Siegpunkte).
In der Schlussphase erhalten die Spieler Siegpunkte für erfüllte Aufträge. Der Spieler mit den meisten SP gewinnt.
Fazit:
Das Spielmaterial ist sehr schön und passend zum Steampunk-Thema gestaltet: Comichaft gestaltete Charakterkarten sowie detailreiche Astronautenfiguren in Raumanzügen, die patriotisch ihre Fahne
hochhalten. Sie sind zwar sehr niedlich gestaltet, tragen aber nicht unbedingt zur Übersichtlichkeit bei: Stehen auf einer Zone mehrere Figuren, ist deren Anzahl nicht ganz deutlich zu erkennen.
Die Anleitung ist verständlich geschrieben und ließ keine Fragen offen. Die Grundregel ist auch recht einfach. Die Optionen kommen durch die verschiedenen Rollenkarten ins Spiel.
Eine Partie spielt sich relativ zügig. Es entstehen kaum Wartezeiten, da alle Spieler ihre Rollenkarte gleichzeitig auswählen (und deshalb alle ihren Zug gleichzeitig planen).
Beim Auswählen des Charakters ist das richtige Timing gefragt. Habe ich z.B. ein bestimmtes Flugziel im Fokus, weil ich dort meine Mehrheit verteidigen will, muss ich einen "frühen" Charakter
wählen. Das ist natürlich auch von den Plänen der lieben Mitspieler abhängig. Sie können mir nicht nur die anvisierten Plätze in meiner Wunschrakete streitig machen, sondern können auch mit
anderen Aktionen dazwischenfummeln (Raumschiff zerstören, vorzeitig abheben usw.). Manchmal sind auch schon alle Plätze belegt, s.d. man keinen eigenen Astronauten mehr setzen kann (obwohl man
z.B. mit der Reiseleiterin gleich drei hätte setzen dürfen). Von dieser Art der Interaktion lebt das Spiel. Das kam in unseren Runden immer wieder gut an.
Etwas (zu) glückslastig finde ich das Ziehen der Ereigniskarten. Wenn man Pech hat, muss man eine Ereigniskarte anlegen, die einem selber schadet. Hat man Glück, erhält man eine Missionskarte,
mit der man zusätzlich punkten kann. Das haben wir mit einer Hausregel abgemildert: Statt nur eine Karte zu ziehen, darf man sich aus zwei Karten eine aussuchen.
Die Haupt-Spielmechanismen, "Charakter wählen" und "Mehrheiten verteidigen" sind gut kombiniert, sind allerdings auch keine Neuheit. Dabei sollte man aber bedenken, dass es sich hierbei um eine
Neuauflage der amerikanischen Version von 2005 handelt.
Insgesamt ein schönes Spiel.
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