Noblemen

Noblemen von Pegasus für 3-5 Spieler; Autor: Dwight Sullivan
Noblemen von Pegasus für 3-5 Spieler; Autor: Dwight Sullivan
6 von 6 Pankis
6 von 6 Pankis
Noblemen in Pankow
Noblemen in Pankow
Beschreibung:
Wir repräsentieren den Hochadel im England des 16. Jahrhunderts. Unsere Königin Elisabeth I. hat keine Nachkommen. Und so liefern wir uns einen erbitterten Wettstreit um ihre Nachfolge. Wir vergrößern unseren Einfluss und unser Ansehen durch das Erweitern unserer Ländereien und das Errichten prunkvoller Bauwerke. Skandale, Bestechung, Intrigen und Erpressung sind dabei legitime politische Mittel. Wer gewinnt am Ende die Gunst der Königin und sichert seiner Familie die Thronfolge?
 
Skandalkarten
Skandalkarten
Ablauf:
Reihum führen die Spieler jeweils eine Aktion aus: Man kann sein Anwesen vergrößern mit Landschaftsplättchen aus dem eigenen Vorrat. Je nach Plättchenart erhält man sofort Geld oder neue Landschaftsplättchen. Legt man vier Plättchen der gleichen Art zum Quadrat, so entsteht ein Gebiet, für das man weiteres Geld, weitere Plättchen oder die Königin erhält.
Auf eigenen Wiesen kann man Gebäude bauen: Durch eine Burg, kann man einen eigenen Ritter in ein Gebiet eines Mitspielers setzen. Dadurch kann man selber dessen Vorteil nutzen und den Gegner blockieren. Eine Burg kann man zu einem Palast umbauen, wodurch man die Königin sowie Prestigepunkte für die Adelstitelvergabe und Siegpunkte bei der Gebäudewertung erhält.
Für jede Kapelle erhält man eine Skandalkarte, die Zusatzaktionen ermöglichen. Außerdem bringen Kapellen zusätzliche Siegpunkte für benachbarte Burgen und Paläste. Follys (kleine Gartentore) bringen einmalig recht hohe Siegpunkte, die mit jedem gebauten Exemplar abnehmen.
Über die Aktion Steuern erhält man Einnahmen durch eigene Äcker, eigene Gutshöfe und gegnerische Gutshöfe, die man mit einem eigenen Ritter besetzt hält. Mit der Aktion Land gewinnen zieht man sich für jeden eigenen Hain, eigenen Wald sowie jeden besetzten gegnerischen Wald neue Landschaftsplättchen.
Unpassende Landschaftsplättchen kann man der Kirche stiften und in Siegpunkte umwandeln. Faulenzen bringt uns Adligen ebenfalls einen Vorteil in Form eines Siegpunkts.
Besitzt man am Ende seines Zuges die Königin, erhält man einen weiteren Siegpunkt und der Rundenanzeiger wandert um ein Feld weiter. Erreicht der Rundenzähler bestimmte Felder, löst er einen Maskenball oder eine Gebäudewertung aus.
 
Auf dem Maskenball werden Adelstitel vergeben. Dazu errechnet jeder Spieler seine Prestigepunkte aus Brunnenfeldern, Gartensymbolen, von eigenen Rittern besetzten Gärten sowie eigenen Palästen. Weiteres Ansehen kann man durch Bestechungsmarker erhalten. Anschließend werden über die Prestigepunkte die Adelstitel vergeben. Je höher der Rang, desto mehr Siegpunkte und Baukostenvergünstigungen erhält sein Inhaber.
 
Bei der Gebäudewertung erhält man Siegpunkte für Burgen, Schlösser sowie benachbarte Kapellen.
Das Spiel endet nach der dritten Runde.
 
Fazit:
Noblemen bietet mit seinen zahlreichen Aktionsmöglichkeiten viele unterschiedliche Strategien. Erweitere ich erst einmal mein Anwesen, um Steuern oder neue Landschaftsplättchen zu erhalten? Setze ich auf die Gebäudewertung oder spende ich an die Kirche, um damit richtig zu punkten? Nicht zu unterschätzen die Siegpunkte der Königin, wenn sie längere Zeit bei demselben Spieler verbleibt. Man muss den besten Weg finden, um alles möglichst optimal miteinander zu verbinden.
 
Sehr gut gefallen mir auch die gut abgestimmten Wechselwirkungen: Durch die Plättchen seiner Landschaft erhält man auch einen höheren Ertrag bei den Aktionen Landgewinnung und Steuern eintreiben. Beschäftigt man sich aber zu lange mit dem Ausbau, endet die Runde, bevor man die Aktionen ausführen konnte! Das Gefühl stellte sich bei mir einige Male ein: Ich hatte noch so viele Pläne, aber dann kommt das Ende der Phase schneller als man denkt! Gerade die ungewisse Rundenzahl (was über den Wechsel der Königin durch die Mitspieler beschleunigt wird) lässt sehr viel Spannung aufkommen!
 
Spannend auch die Entwicklung über den Zeitablauf: Am Anfang traut sich niemand, ein Gebiet zusammenzustellen aus Angst vor gegnerischen Rittern. Später gibt es Phasen, in denen keiner eine Burg bauen kann. Die Gelegenheit muss man nutzten, um gefahrlos Gebiete zu vollenden. Gerade durch die Ritter kommt viel Interaktion und auch etwas Gemeinheit ins Spiel. Interaktiv ist aber auch der Wettstreit um preiswerte Bauwerke, die letzten Gebäude einer Art sowie bei der Vergabe der Adelstitel.
 
Ein gewisser Glücksfaktor kommt beim Ziehen der Skandalkarten und der Landschaftsplättchen ins Spiel. Das wird aber ausgeglichen, da man aus 3 Karten wählen bzw. Plättchen tauschen darf ohne dafür eine Aktion zu verbrauchen.
 
Imposant das Spielmaterial: Sehr schön vor allem die Holzgebäude, für die nicht einfach Klötzchen verwendet wurden, sondern formvollendete kleine Burgen, Paläste und Kapellen :o) Der Spielplan, die Karten und die Plättchen sind ebenfalls stimmungsvoll gestaltet. Gewitzt die Aufmachung der Adelstitel: Sie zeigen die Köpfe der Adligen und werden auf den Rumpf des Sichtschirms gesteckt.
 
Obwohl es sehr viele Optionen gibt, ist die Spielregel sehr verständlich und übersichtlich geschrieben! Sehr vorbildlich die Spielübersichten im Inneren des Sichtschirms, wodurch man bereits bei der ersten Partie sehr intuitiv agieren kann!
 
Die Königin hat uns alle in ihren Bann gezogen: Noblemen ist ein Spiel, das uns richtig begeistert hat! Deshalb volle 6 Punkte!