Ginkgopolis

Ginkgopolis von Pearl/Heidelberger für 1-5 Personen ab 10 Jahren, Autor: Xavier Georges
Ginkgopolis von Pearl/Heidelberger für 1-5 Personen ab 10 Jahren, Autor: Xavier Georges
5 von 6 Pankis
5 von 6 Pankis
Ginkgopolis auf dem Pankower Spieleabend
Ginkgopolis auf dem Pankower Spieleabend
Beschreibung:
Willkommen in der ökologischen Zukunft im Jahre 2212! Gemeinsam errichten wir eine naturnahe und lebenswerte Stadt. Da die Ressourcen der Erde nahezu aufgebraucht sind, müssen wir ein Gleichgewicht zwischen produzierten und verbrauchten Rohstoffen schaffen. Spezialisten unterstützen uns, innovative Lösungen zu finden.
Und der Ginkgo-Baum? Er symbolisiert die neue ökologische Art der Bebauung. Der Spieler mit den meisten Ginkgo-Blättern (Erfolgspunkten) wird bester Baumeister der Zukunft.
 
Ablauf:
Die ersten Gebäudeplättchen werden zufällig zu einer Kleinstadt ausgelegt.
Dann erhalten alle Spieler Handkarten und Spezialisten als erste Bonuskarten sowie deren Anfangselemente.
 
Zunächst legen alle Spieler gleichzeitig eine ihrer Handkarten verdeckt vor sich aus. Optional können sie noch zusätzlich ein Gebäude-Plättchen ausspielen. Anschließend führen alle Spieler reihum ihre Aktionen aus:
• Erträge: Mit einer Urbaniserungskarte erhält der Spieler ein beliebiges Element vom Vorrat. Über eine Gebäudekarte erhält er die Erträge für jede Ebene des entsprechenden Gebäudes. Zusätzliche Erträge generiert er über eigene, bereits ausliegende Ertrags-Bonuskarten erhalten.
• Urbanisierung (Urbanisierungskarte mit Gebäudeplättchen): Der Spieler erweitert die Stadt durch Hinzufügen eines neuen Gebäudeplättchen am Stadtrand. Darauf muss er eine Ressource aus dem eigenen Vorrat legen. Danach erhält er Erträge benachbarter Gebäude. Zusätzliche Erträge bringen eigene, bereits ausliegende Urbanisierungs-Bonuskarten.
• Hochbauen (Gebäudekarte mit Gebäudeplättchen): Der Spieler überbaut das entsprechende Gebäude mit dem ausgespielten Plättchen.
Die darauf befindlichen Ressourcen werden ihrem Besitzer zurückgeben, wofür dieser Erfolgspunkte bekommt. Ist die Zahl des ausgespielten Plättchens niedriger oder die Farbe nicht identisch, entstehen dem Baumeister Zusatzkosten.  
Anschließend muss er auf das Plättchen Ressourcen aus dem eigenen Vorrat legen und zwar pro Ebene des entstandenen Gebäudestapels. Zusätzliche Erträge nimmt er über eigene, bereits ausliegende Hochbau-Bonuskarten auf.
Die ausgespielte Hochbau-Karte legt der Spieler als eigene Bonuskarte für den Rest des Spiels offen vor sich aus. Ein permanenter Bonus liefert während des Spiels weitere Erträge. Ein Endspiel-Bonus bringt Erfolgspunkte für bestimmte Bedingungen (Gebäudetypen, Gebäudehöhen, ausliegende Bonus-Karten)
 
Waren alle Spieler am Zug, geben alle Spieler ihre ungenutzten Handkarten an ihren linken Nachbarn weiter und ergänzen diese um eine neue Karte vom Nachzugstapel.
 
Das Spiel endet, wenn der Gebäudeplättchen-Vorrat zum 2. Mal aufgebraucht ist oder ein Spieler alle seine Ressourcen in der Stadt ausgelegt hat. Abschließend wird eine Endwertung durchgeführt: Die Spieler erhalten die Siegpunkte ihrer Endspiel-Bonuskarten. Weitere Erfolgspunkte werden für die Mehrheiten in den einzelnen Stadtgebieten (zusammenhängender Gebäudeplättchen einer Art) verteilt.
 
Eine Stadt entsteht
Eine Stadt entsteht
Fazit:
Die Idee von Ginkgopolis mit dem Gleichgewicht zwischen produzierten und verbrauchten Ressourcen spielt sich wirklich sehr gut. Man muss eine Balance finden zwischen den einfachen Aktionen, die Einnahmen bringen, um anschließend die Stadt mit den Ressourcen in die Höhe oder Breite ausdehnen zu können. Damit vergrößert man seinen Einfluss für die Endwertung. Besonders wichtig ist es, dass man möglichst oft in die Höhe baut. Dadurch erweitert man seine Bonuskartenauslage und steigert nach und nach seine Stärke. Dieser Mechanismus gefällt mir ausgezeichnet. Sehr gelungen gelöst ist auch, dass dadurch die Karten der überbauten Gebäude ganz automatisch aus dem allgemeinen Kartenumlauf genommen werden.
 
Bei dem Bonus ist man allerdings sehr abhängig von den Karten, die man bekommt - insbesondere bei den Endbonuskarten.
Auch beim Nachziehen der passenden Gebäudeplättchen spielt das Glück eine ziemlich große Rolle. Gerade gegen Ende - beim Kampf um die Mehrheiten in den Stadtbezirken - ist es wichtig, dass man die richtigen Karten und Plättchen bekommt. Ansonsten kann man weder eigene Mehrheiten verteidigen noch gegnerische erobern. Auch ein gezieltes Erfüllen der Bedingungen eigener Endbonuskarten ist kaum möglich, wenn man die entsprechenden Plättchen und Karten nicht erhält. Langfristige Planungen werden auch dadurch eingschränkt, dass man seine Handkarten wie bei 7 Wonders an seinen Sitz-Nachbarn weiterreichen muss. Also versucht man immer wieder das Beste aus seiner jeweiligen Situation herauszuholen.
 
Betrachtet man es als lockeres Legespiel ist es sehr kurzweilig und bereitet viel Vergnügen - gerade weil mir die Mechanismen gut gefallen. Auch der Wettstreit um Stadtviertel und Baupositionen ist spannend und macht Spaß! Versucht man aber unbedingt eine bestimmte Strategie zu verfolgen, kann man schnell vom Glück enttäuscht werden.
 
Auch das Spielmaterial finde ich sehr schön: Viele Holzsteine, hübsch gestaltete Karten und Gebäude-Plättchen. Sie unterstreichen das Thema des Spiels durch die Abbildung organischer Bauten (wie bei Hundertwasser oder dem Potsdamer Einsteinturm).  
 
Ich persönlich mag Städtebauspiele immer wieder gerne. Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, wie die Stadt entsteht.
 
 
Variante:
Planbarer spielt es sich, wenn man statt verdeckten Nachziehstapeln einige Gebäude-Plättchen und Karten offen auslegt, aus denen man wählen darf.