DEUS

DEUS von Heidelberger für 2-4 Spieler ab 14 Jahren; Autor: Sébastien Dujardin
DEUS von Heidelberger für 2-4 Spieler ab 14 Jahren; Autor: Sébastien Dujardin
6 von 6 Pankis
6 von 6 Pankis
Gebäudesteine auf dem Spielplan
Gebäudesteine auf dem Spielplan

Beschreibung:
Die Spieler führen ihre antiken Zivilisationen über den Kontinent. Sie besetzen unbekannte Ländereien, erschließen neue Rohstoffquellen, gründen neue Städte und errichten sagenhafte Tempel. Schließlich bringen sie ihre Kampfelefanten und Legionen in Stellung, um Barbarendörfer zu befrieden und die Mitspieler zu bedrängen. 

Cover
Cover

Ablauf:

Reihum führen die Spieler eine der beiden Aktionen aus.
A) Eine Gebäudekarte von der Hand ausspielen und deren Baukosten bezahlen. Die ausgespielten Karten bilden mehrere Reihen oberhalb des eigenen Spielertableaus. Sie werden nach Gebäudeart (z.B. Produktion, Militär oder Seefahrt) getrennt gefächert ausgelegt. Bei Standardbauten setzt man eine entsprechende Figur aus seinem Vorrat auf ein eigenes Gebiet des Spielplans oder dazu angrenzend. Gegen Abgabe von Siegpunkten kann man auch auf ein nicht angrenzendes Randfeld setzen. Anschließend werden die Effekte aller Gebäudekarten der ausgespielten Art ausgelöst, z.B.:
• Rohstoffe produzieren oder Geld erwirtschaften
• Siegpunkte aus Rohstoffen oder besetzten Gebieten generieren
• Militäreinheiten bewegen, um neue Ländereien zu besetzen, Barbarendörfer

   oder Mitspieler zu bedrängen
• Siegpunkte oder Gold von Mitspielern oder Barbaren stehlen
 
Einen Tempel setzt man aus dem allgemeinen Vorrat auf ein eigenes Gebiet. Für seinen zweiten und jeden weiteren Tempel benötigt man jeweils einen kompletten Satz unterschiedlicher Gebäudearten auf dem Spielplan. Tempel bringen am Ende Siegpunkte für bestimmte Bedingungen.
 
Sind alle Nachbarfelder eines Barbarendorfs besetzt, erhält der Spieler mit den meisten, angrenzenden Militäreinheiten die Siegpunkte dieser Ureinwohner.

B) Den Göttern belieb viele Handkarten opfern. Die zuletzt abgelegte Karte bestimmt den Bonus, den man für jede geopferte Handkarte erhält. Das können Gold, Rohstoffe, zusätzliche Gebäudekarten, Siegpunkte oder neue Gebäudesteine sein. Anschließend füllt man seine Handkarten wieder auf fünf auf (hat man den Bonus "zusätzliche Gebäudekarte" gewählt, bekommt man diesen nach dem Auffüllen der Karten).
 
Das Spiel endet, sobald alle Tempel gebaut oder alle Barbarendörfer angegriffen wurden. Anschließend werden die Siegpunkte der Tempel sowie die für Mehrheiten in jeder Rohstoffart vergeben. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Gebäudekarten
Gebäudekarten
Fazit:
Bereits die Gestaltung des Covers mit seinen heroischen, antiken Figuren hat mich sehr angesprochen. Öffnet man die Schachtel, wird man mit sehr schönem Spielmaterial belohnt: Variable, feste Spielplanteile, viele verschiedene Holz-Gebäude, -Figuren und -Scheiben. Da lacht das Spiele-Sammler-Herz :o). Die Bilder der Karten weisen leicht expressionistische Merkmale auf (Farbigkeit und abstrahierende Vereinfachung). Das gefällt mir sehr gut und setzt sich angenehm vom meist üblichen romantischen Realismus ab.
 
Die Spielregel ist für ein Strategiespiel relativ einfach und gut verständlich. Letztlich besteht die Grundregel nur aus zwei Aktionen. Trotzdem bietet es sehr viele, verschiedene strategische Optionen: Setzt man auf Gebäude, durch die man Rohstoffe erwirtschaftet oder opfert man häufig den Göttern, um an weitere Ressourcen zu kommen? Befriedet man Barbaren oder baut man Tempel, um am Ende Siegpunkte zu erhalten? Zahlreiche Möglichkeiten bieten Militäreinheiten. Mit ihnen kann man seine Gegner bestehlen oder gezielt bedrängen. Gut gefällt mir auch die Option, gegen Abgabe von Siegpunkten, auf ein nicht angrenzendes Randfeld setzen zu können. Dadurch können sich blockierte Spieler befreien oder einem Mitspieler Barbarensiegpunkte streitig machen.
 
Abhängig ist jede Strategie von den Handkarten, die mir zur Verfügung stehen. Dadurch kommt ein gewisser Glücksfaktor ins Spiel. So kann man beispielsweise eine bestimmte Gebäudeart nicht bauen, wenn man nicht die entsprechende Karte nachzieht. Immer wieder können nachgezogene Karten zur eigenen Strategie passen oder eben nicht (z.B. Tempel mit gut kombinierbaren oder gegensätzlichen Siegbedingungen). Dann kommt es darauf an, das Beste aus seinen Karten herauszuholen. Notfalls kann man diese Karten opfern und dadurch neue Karten und weitere Einnahmen generieren.
 
In meiner ersten Partie empfand ich das Erwirtschaften von Ressourcen über das Ablegen der Karten etwas gewöhnungsbedürftig. Ich hatte so ein leichtes Gefühl, dass man seine Ressourcen über Gebäude auf dem Spielplan generieren sollte. Aber schon bei der zweiten Partie waren die Bedenken verflogen und ich habe es als weitere strategische Möglichkeit angenommen und gezielt eingesetzt.
 
Sehr gut gefällt mir die Verzahnung der Mechanismen. Durch das Ausspielen der Karten baue ich meine Aktions-Kartenreihen aus, aktiviere sie und errichte Gebäude auf dem Spielplan. Neue Gebäudesteine zum Einsetzen erhalte ich durch Kartenfunktionen oder Götteropfer. Mir hat es immer wieder echt Spaß gemacht, mir einen Schlachtplan auszudenken, um meine Karten und deren Funktionen möglichst effektiv zu kombinieren. Es macht richtig Spaß, den Aufbau seiner Zivilisation auf dem Spielplan und seiner Kartenreihen voranzutreiben.
 
DEUS funktioniert in jeder Besetzung sehr gut (insbesondere auch zu zweit!), weil die Größe des auszulegenden Spielplans an die Spieleranzahl angepasst wird.
 
Ich finde DEUS ein richtig spannendes Spiel. Nach meiner ersten Partie konnte ich die nächste Runde nicht abwarten. Deshalb habe ich wieder angefangen, online Brettspiele (DEUS) zu spielen. Meiner Meinung nach bisher eines der besten Spiele des Jahrgangs 2014/15!
 

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