Der Eiserne Thron
Beschreibung:
Das Spiel beruht auf der Fantasy-Saga "Das Lied von Eis und Feuer" von George R. R. Martin. Nach dem Tod des Königs kämpfen mehrere Adelshäuser um die Königskrone
des sagenhaften Kontinents Westeros - angelehnt an die Rosenkriege im England des 15. Jahrhunderts. Die Spieler führen diese Adelshäuser und versuchen ihre Ländereien und ihren Einflussbereich zu
erweitern. Wer nach 10 Runden die meisten Städte & Festungen beherrscht, wird den Eisernen Thron besteigen und Herrscher über Westeros.
Vorbereitung:
Jeder Spieler zieht ein Adelshaus und platziert die ersten Infanteristen, Ritter & Schiffe auf seine Gebiete.
Ablauf:
Westerosphase: Ereigniskarten aufdecken und ausführen.
• Appell-Karte: Die Spieler stellen neue militärische Einheiten in jedem Gebiet mit einer Stadt oder einer Festung.
• Nachschub-Karte: Die Anzahl der Fässer in allen kontrollierten Gebieten ermitteln und die Marker der Spieler auf die entsprechende Position auf der
Nachschubleiste setzen. Sie gibt die Anzahl der möglichen Armeen und ihre maximale Anzahl an Einheiten an, die der jeweilige Spieler zusammenziehen kann. Hat ein Spieler beispielsweise 2
Nachschubgebiete, so kann er eine 3er Armee und zwei 2er Armeen zusammenziehen.
• Streit der Könige: Es werden nacheinander die Positionen auf den drei Einflussbereichen versteigert - verdeckt mit Stärkemarken. Dadurch wird die
Spielerreihenfolge, die Reihenfolge bei Gleichstand in Schlachten und die Anzahl der einzusetzenden Sonderbefehle festgelegt.
In der Planungs- & Aktionsphase legen alle Spieler gleichzeitig verdeckt in jedes Gebiet mit mindestens einer Einheit einen Befehlsmarker. Danach werden alle
Befehle aufgedeckt und in Befehlsreihenfolge ausgeführt.
• Überfall: Der Spieler darf einen angrenzenden gegnerischen Überfall-, Unterstützungs- oder Sammeln-Befehl entfernen.
• Verteidigung: Im Falle einer Schlacht wird die Kampfstärke um den angegebenen Wert erhöht,
• Unterstützung: Einheiten können Schlachten in angrenzenden Gebieten unterstützen. Sie können auch Schlachten unterstützen, in denen der Spieler gar nicht
beteiligt ist.
• Marsch: Beliebig viele Einheiten in angrenzende Gebiete bewegen. Dabei muss immer die Nachschubgrenze beachtet werden. Gebiete ohne gegnerische Einheiten werden
ohne Gegenwehr erobert. Bei besetzten Gebieten kommt es hingegen zur Schlacht.
Bei einer Schlacht wird die Kampfkraft beider Seiten ermittelt: Aus den beteiligten sowie unterstützenden Einheiten und Boni aus Sonderbefehlen. Anschließend
erhöhen beide Seiten ihre Kampfkraft mit einer ihrer Hauskarten.
Verlierer ist derjenige mit geringerer Kampfkraft. Bei Gleichstand entscheidet die Reihenfolge auf der Adelshäuserleiste.
Je nach ausgespielten Karten muss der Verlierer am Kampf beteiligte Einheiten abbauen und sich zurückziehen. Ist das nicht möglich, werden die Einheiten komplett
vernichtet.
• Sammeln: Die Spieler erhalten eigene Stärkemarker zum Bieten auf der Einflussleisten.
Ende:
Das Spiel endet nach 10 Runden oder wenn ein Spieler 6 Städte bzw. Festungen beherrscht.
Fazit:
Das Thema des Romans eignet sich ideal für ein gutes Strategiespiel: Als Herrscher ein Fürstentum führen, Schlachten schlagen, Ländereien erobern und Bündnisse
schmieden. Die Umsetzung ist sehr gut gelungen. Der Eiserne Thron ist ein spannendes Strategiespiel, bei dem man viele Optionen hat: Welche Gebiete mit welchen Symbolen soll man erobern? Gehe ich
auf Gebiete mit Nachschubsymbolen, um meine mögliche Armeegröße zu erhöhen? Erobere ich Kronenländer, um Stärkemarker zu erhalten oder Städte zur Rekrutierung neuer Einheiten? Vereinbare ich
einen Nichtangriffspakt mit meinem Nachbarn im Norden, damit ich in Ruhe den Mitspieler im Westen angreifen kann? Um ihn zu überzeugen, könnte ich ihm meine Unterstützung beim Kampf gegen seinen
Gegner anbieten.
Interessant auch der Mechanismus mit den Einflussleisten, die mir verschiedene Vorteile verschaffen.
Besonders gut gefällt mir, dass die Kämpfe ohne Glücksfaktor ausgetragen werden, da die Kampfkraft nur durch die Stärke der Einheiten und der Handkarten ermittelt
wird.
Ein gewisser Glücksfaktor kommt durch die Ereigniskarten ins Spiel, die bestimmte Spielphasen steuern. So erhält man beispielsweise neue Einheiten nur dann, wenn
eine Appellkarte aufgedeckt wird. Die Versteigerung der Einflussleisten erfolgt nach der Karte Streit der Könige. Hat man eine bestimmte Funktion teuer ersteigert, hofft man darauf, sie möglichst
lange nutzen zu können. Kommt in der nächsten Runde zufällig erneut die Königsstreitkarte, hat man Pech und muss erneut dafür bieten.
Das Material ist sehr schön: Stimmungsvolle Landkarte als Spielplan, schön gestaltete Hauskarten sowie viele Marker & Holzeinheiten.
Insgesamt stellt sich ein tolles Spielgefühl ein. Auf zum nächsten Kampf!