Glück auf
Beschreibung:
Ende des 19. Jahrhunderts lassen Eisenbahnen & Schwerindustrie die Nachfrage nach Brennstoffen rasant steigen. Als Kohlebarone versuchen die Spieler von diesem Boom zu profitieren. Sie senden
ihre Bergleute aus, um ihre Zechen effektiv zu betreiben: Sie kaufen Loren und fördern verschiedene Kohlesorten aus den Schächten. Anschließend bestücken sie damit ihre Aufträge und versilbern
das schwarze Gold über verschiedene Transportmittel. Nach Schichtwechsel können sich die Kumpel in der Kantine ausruhen.
Ablauf:
Reihum stellen die Spieler ihre Arbeiter jeweils auf ein Feld des Spielplans und führen sofort dessen Aktion aus. Ist das Feld bereits besetzt, muss man dort mehr Spielfiguren platzieren. Für die
verdrängten Bergleute endet die Schicht auf dem Kantinenfeld.
• Auf den Feldern der Lorenfabrik erwirbt man ein Tunnelplättchen, das man sofort in den farblich passenden Schacht seines Bergwerks einbaut. Der Preis richtet sich nach der Anzahl der Loren und
der Kohlesorte. Auf jede Lore dieses Plättchens wird sofort ein Kohlestein der entsprechenden Farbe gelegt.
• Die Zechenfelder ermöglichen dem Spieler ein bestimmte Anzahl an Förder-Aktionen: Den Förderkorb des eigenen Bergwerks in die verschiedenen Etagen bewegen, Kohlewürfel einladen und ins
Kohlelager oder auf eigene Aufträge wieder ausladen.
• Die Felder der unterschiedlichen Transportmittel erlauben das Ausliefern aller vollständig bestückter Aufträge, auf denen dieses Transportmittel abgebildet ist. Dafür erhält man sofort
Siegpunkte.
• In der Bank erhält man Geld.
• Auf den Auftragsfeldern erhält man kostenlos neue Aufträge.
Die Schicht endet, sobald sich sämtliche Arbeiter aller Spieler auf dem Spielplan befinden.
Anschließend erfolgt eine Wertung. Mit jeder Schicht nimmt die Anzahl der gewerteten Elemente zu:
• Nach der 1. Schicht bringen nur die jeweiligen Mehrheiten der verschiedenen Kohlefeldern erfüllter Aufträge Siegpunkte.
• In der 2. Runde kommen noch die Mehrheiten an Transportmitteln erfüllter Aufträge hinzu.
• Am Schluss werden zusätzlich die Mehrheiten der jeweiligen Lorenfelder in den Bergwerken gewertet.
"Glück auf" ist ein relativ einfaches Worker-Placementspiel. Die Spielmechanismen und Aktionen sind schnell verinnerlicht. Trotzdem hat man einige Möglichkeiten: Gehe ich erst einmal in die Bank, um Geld für den Lorenkauf zu erhalten, sichere ich mir einen Auftrag, um eine Mehrheit sichern zu können oder nutze ich als erster die Förderaktion?
Bei allen Überlegungen sollte man die Aktionen seiner Mitspieler mit einplanen. Insbesondere, weil man bei begehrten Aktionen mit der Zeit immer mehr Arbeiter einsetzen muss. Dieser Mechanismus gefällt mir sehr gut. Dadurch versucht man begehrte Felder früh zu besetzen, um sie mit möglichst wenig Bergleuten aktivieren zu können. Letztendlich muss man aber die Produktions(=Aktions-)kette einhalten, um optimal zu wirtschaften: Kohlesteine über neue Loren erwerben, Kohle fördern und Aufträge ausliefern. Das gibt manchmal dem Startspieler einen leichten Vorteil. Sitzt man weiter hinten, muss man versuchen antizyklisch zu spielen, d.h. erst einmal andere Aktionen vorziehen, um diese mit wenigen Kumpels zu nutzen.
Die Konkurrenz auf den Aktionsfeldern sollte man bereits bei der Auswahl der Aufträge beachten (zumindest beim erforderlichen Transportmittel). Ärgerlich wenn man seinen Auftrag nicht mehr ausliefern kann, weil das entsprechende Transportmittel durch die Mitspieler "verteuert" wurde.
Außerdem sollte man für die Wertungen die Kohle-Farben ausliegender Aufträge im Auge behalten. Am besten man konzentriert sich auf bestimmte Farben, um sich dort die Mehrheiten zu sichern.
Der Spielplan ist schön und sehr übersichtlich gestaltet. Besonders gut hat mir das verspielte Detail des Förderns gefallen: Dabei werden die Kohlewürfel aus dem Schacht auf einen kleinen, verschiebbaren Aufzug gelegt und nach oben befördert :o)
Insgesamt ein schönes, recht lockeres Familienspiel.