La Isla

La Isla von Ravensburger/Alea für 2-4 Spieler, Autor: Stefan Feld
La Isla von Ravensburger/Alea für 2-4 Spieler, Autor: Stefan Feld
5 von 6 Pankis
5 von 6 Pankis
Dodo, Goldkröte, Riesenfossa, Eulenfalter & Pfeiffhase
Dodo, Goldkröte, Riesenfossa, Eulenfalter & Pfeiffhase
 
Beschreibung:
Wir landen auf einer geheimnisvollen Insel und entdecken im tiefen Urwald längst ausgestorben geglaubte Tierarten. Wir setzen unsere Forscher auf die Landschaftsfelder, um beachtliche Dodos, leuchtende Goldkröten und leopardenähnliche Riesenfossa einzukreisen und aufzuspüren.
Spieler-Etui mit Aktionskarten
Spieler-Etui mit Aktionskarten
Ablauf:
I. In der Kartenphase ziehen alle Spieler gleichzeitig je drei Aktionskarten, die sie jeweils verdeckt für die nachfolgenden Phasen verteilen.
II. Anschließend stecken sie die für die zweite Phase ausgelegte Karte als dauerhafte Sonderfunktion in einen der drei Schächte des Spieler-Etuis. Ist kein freier Schacht mehr vorhanden, muss man eine bereits eingesteckte Karte abdecken und damit deaktivieren. Einige Funktionen sorgen für eine größere Kartenauswahl, einen zusätzlichen Funktionskartenplatz oder weitere Forscherfiguren. Andere belohnen oder verbilligen spezielle Handlungen.
III. In der Einnahmen-Phase erhalten die Spieler einen Rohstoffstein, der auf der ausgelegten Karte abgebildet ist. Gegebenenfalls kann der Spieler Extra-Einnahmen durch seine ausgelegten Sonderfunktionen generieren.
IV. Reihum setzen die Spieler einen ihrer Forscher auf ein Landschaftsfeld des Spielplans. Das kostet zwei Rohstoffsteine in der passenden Landschaftsfarbe. Es gibt Karten, die das Einsetzen in bestimmte Landschaften verbilligen oder mit neuen Rohstoffsteinen, Siegpunkten oder Sonderwertungen belohnen.
Hat ein Spieler einen oder mehrere Dschungelbereich/e vollständig mit eigenen Figuren umstellt, erhält er das/die entsprechenden Tierplättchen sowie deren Siegpunkte.
V. Am Ende der Runde wertet jeder Spieler für sich eine Tierart. Und zwar diejenige, die er mit seiner in der Kartenphase zugeordneten Aktionskarte festgelegt hatte. Er erhöht den Tierwert dieser Art und kassiert für jedes seiner Plättchen dieser Gattung einen Siegpunkt. Über Sonderfunktionen sind zusätzliche Belohnungen (Siegpunkte oder Rohstoffe) möglich.
 
Das Spiel endet, sobald alle Tierwerte eine bestimmte Summe erreicht haben. In der Schlusswertung gibt es noch Punkte für jeden Satz mit allen verschiedenen Tieren und den Wert des jeweiligen Tierartenanzeigers für jedes eigene Tierplättchen.
Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
 
Fazit:
Die Regeln und der Ablauf sind relativ einfach und schnell erklärt. Die strategischen Möglichkeiten kommen vor allem über die Funktionen der Aktionskarten und deren Aufteilung auf die Phasen der Runde. Dabei sollte man versuchen, möglichst gute und passende Kombinationen zu erzielen. Will man auf ein bestimmtes Feld setzen, sollte man vorher versuchen, eine passende Bonus-Funktion auszulegen. Manchmal hat man dabei Glück und kann richtige Kettenfunktionen aufbauen, so dass man mit einem Setzen oder Werten mehrere Sonderfunktion nutzen kann. Das gelingt natürlich nicht immer. Vor allem weil auch eine gewisse Portion Glück dazu gehört. Trotzdem macht es Spaß, das Beste aus seinen Karten zu machen und die richtigen Karten zu kombinieren. Andererseits kann es manchmal auch etwas frustrierend sein, wenn man partout nicht den passenden Rohstoff erhält oder immer nur Tierarten werten kann, von denen man (noch) kein Plättchen besitzt.
 
Immer mal wieder hat man auch das Dilemma, dass man ein und dieselbe Karte am liebsten in allen Phasen nutzen möchte, weil sich auf ihr die beste Funktion, der passende Rohstoff und das punkteträchtigste Tier konzentriert. Verzwickt! Dann muss man abwägen, welche Funktion man nutzen will.
 
Noch ärgerlicher ist es, wenn man bereits drei gute Sonderfunktionen für die nächsten Züge auszuliegen hat und man eine davon überdecken und damit deaktivieren muss. Und wenn's ganz schlimm läuft, mit einer Funktion die man gar nicht nutzen kann - beispielsweise weil sich das entsprechende Symbol gar nicht in der Nähe seiner eigenen Forscher befindet. Es ist nämlich ratsam, seine Spielfiguren in eine bestimmte Region des Spielplans zu stellen. Dadurch kann man einen Forscher für das Umkreisen mehrerer Plättchen nutzen. Setzt man sie hingegen verstreut, kann man weniger Tierplättchen sammeln. Da die Anzahl der eigenen Forscher limitiert ist, kann es im schlimmsten Fall passieren, dass man einen Forscher wegziehen muss, bevor man mit ihm ein Plättchen erhalten hat.
 
Interaktiv ist das Setzen der Figuren auf dem Spielplan. Setzen zwei Spieler ihre Forscher zu dicht nebeneinander, wetteifern sie um dieselben Plättchen. Davon profitieren in der Regel die anderen Mitspieler, die nicht an dem Konflikt beteiligt sind - frei nach dem Motto: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte (und Vierte). Deshalb ist es ratsam, sich zu Beginn nicht zu dicht zu den anderen zu setzen. Andererseits kann man auch mal gezielt in die Nähe eines anderen setzen, um ihm ein Plättchen abzujagen. Gegen Ende des Spiels sind Konflikte um dieselben Plättchen unvermeidbar.
Je kleiner die Spieleranzahl, desto weniger kommt man sich ins Gehege, weil die Größe des Spielplans und die Zahl der Felder sowie Tierplättchen immer gleichgroß bleibt. Im Spiel zu zweit muss man fast gar nicht auf den Mitspieler achten.
Ansonsten ist der Spielplan aber variabel, so dass sich die Kombination der Felder und Plättchen bei jeder Partie verändert.
 
Trotzdem spielt es sich auch zu zweit ganz gut, weil das zentrale Element eher das Auswählen und Verteilen der Karten ist.
 
Das Setzen der Forscher an den Rand von Gebieten und das Werten der dort liegenden Plättchen erinnert mich an das Ravensburger Spiel Australia von Wolfgang Kramer und Michael Kießling.
 
Sehr gut gefällt mir, dass man in den meisten Phasen gleichzeitig agiert. Dadurch spielt sich das Spiel recht flott. Unsere zweite Partie haben wir zu dritt in einer halben Stunde geschafft. Häufiges Nutzen der Sonderfunktion "Tierwertung" beschleunigt die Partie.
 
Die Gestaltung der Insel und der Plättchen gefällt mir sehr gut. Nicht ganz so gut finde ich das Plastik-Material der Forscher. Sie wirken etwas künstlich (glänzend). Noch weniger gefällt mir, dass der Spielplan für die Tierpunkte nur eine sehr dünne Pappe ist (kann man das überhaupt noch als Pappe bezeichnen?). Auch die Spieler-Etuis machen keinen sehr stabilen Eindruck. Allerdings muss ich zugeben, dass das eher beim Auspacken aufgefallen ist. Beim Spielen hat sich das gar nicht bemerkbar gemacht. Da fällt dann eher der hübsch gestaltete Spielplan auf.
 
Die Symbole auf den Karten sind ziemlich eindeutig, so dass man ab der zweiten Partie keine Karten-Erläuterung mehr benötigt.
 
Bei La Isla hat man das Gefühl, dass man einiges entscheiden kann. Trotzdem ist man auch sehr vom Glück abhängig. Insgesamt ein schönes Spiel.