Der letzte Wille
Beschreibung:
Verkehrte Welt? Bei diesem Spiel geht ist nicht darum, das größte Vermögen anzuhäufen, sondern es möglichst schnell zu verprassen. Unser exzentrischer Erbonkel vererbt nämlich demjenigen unter
uns sein immenses Vermögen, der weiß, wie man richtig lebt und es perfekt ausgeben kann. Rasch merkt man, dass das gar nicht so einfach ist. Auch Geld ausgeben will gelernt sein. Also feiern wir
rauschende Feste, kaufen teure Immobilien, suchen uns schlechte Geldanlagen, geben opulente Diners und führen ein ausschweifendes Leben.
Ablauf:
Reihum wählt jeder Spieler seinen Tagesplan. Dieser bestimmt die Zugreihenfolge, die Anzahl der Karten, die man sofort von den verschiedenen Stapeln zieht, die Anzahl der Boten für Sonderaktionen
der Planungstafel sowie die Anzahl der normalen Aktionen.
Anschließend setzen die Spieler ihre Boten auf die Planungstafel: Dadurch können sie sich offene Karten aus der allgemeinen Auslage nehmen, ihre Spielertafel um einen weiteren Kartenplatz
erweitern, die Preismarker auf dem Immobilienmarkt vertauschen oder einfach Geld ausgeben.
Danach führen die Spieler ihre regulären Aktionen aus. Dazu darf man beliebig viele Karten aus der Hand oder von der eigenen Auslage nutzen:
• einmalige Aktionskarten, um weitere Aktionen zu erhalten oder Geld auszugeben
(wie z.B. beim Abendessen oder einer Bootsfahrt).
• Karten, die man auf die eigene Spielertafel auslegt. Sie sind dauerhaft nutzbar:
- Immobilien, die regelmäßig an Wert verlieren.
- Helfer, die regelmäßige Vorteile bieten: Beispielsweise der Schneider,
der jeden Opernbesuch verteuert; der Schulfreund, der eine weitere Aktion
ermöglicht oder der schlechte Anlagenberater.
- Sonstige Ereignisse (wie Mitgliedschaft im Herrenclub), die regelmäßig Geld
verbrennen.
• Gefährten, die zusammen mit anderen Aktionskarten nutzbar sind:
Abendessen, Boots- & Kutschfahrten werden teurer, wenn man seine Frau,
seinen Hund, seinen Koch und/oder sein Pferd unbedingt mitnehmen will ;o)
Das Spiel endet, wenn ein Spieler seinen Bankrott erklärt hat oder nach 7 Runden. Der Spieler mit den meisten Schulden gewinnt.
Fazit:
Das Spiel bietet einige unterschiedliche Möglichkeiten, um sein Geld zu verjubeln: Setzt man stärker auf Aktionskarten oder Immobilien, auf Abendessen oder Opernbesuche? Am besten fährt man,
wenn man sich nützliche Helfer besorgt, die bei Aktionen einer Art immer wieder Vorteile bieten. Man sollte versuchen, möglichst viele Karten zu kombinieren, so dass man mit wenigen Aktionen
einen größtmöglichen Nutzen (oder besser Verlust) erzielen kann.
Natürlich ist man bei seiner Strategie sehr stark davon abhängig, ob man passende Karten zieht. Gerade beim Nachziehen der Gefährten (wenn man einen ganz bestimmten benötigt) ist das
entscheidend. Dadurch kommt eine gehörige Portion Glück ins Spiel. Es ist also kein hochstrategisches Spiel.
Sehr gut gefällt mir der Mechanismus mit der Tagesplanung, durch dessen Wahl die Reihenfolge, Karten- & Aktionsanzahl festlegt werden. Dort steht man immer wieder vor der Entscheidung,
welche Kombination man wählt. Gibt es interessante Karten in der allgemeinen Auslage, dann möchten alle Spieler möglichst weit vorne stehen. Oder zieht man lieber mehr Karten? Vor allem die
Anzahl der Aktionen darf man nicht aus den Augen verlieren.
Die Karten sind witzig gestaltet und passen mit ihrer Aufmachung zum originellen Thema.
Es spielt sich einfach schön. In unseren Runden kam es immer gut an.