Die Paläste von Carrara
Beschreibung:
Wir befinden uns in der Italienischen Toskana - der Hochburg des berühmten Carrara-Marmors. Als Baumeister beschaffen wir uns den begehrten Baustoff aus den Steinbrüchen der Umgebung.
Anschließend bauen wir damit imposante Bauwerke in unseren Vierteln verschiedener italienischer Städte, um sie zu einem späteren Zeitpunkt werten zu können.
Ablauf:
Reihum können die Spieler entweder
a) Baumaterial vom Spielplan nehmen: Vorher das Preisrad, auf dem sich die Baustoffe befinden, weiterdrehen. Das reduziert deren Wert. Dann wird die unterste Stufe (=teuerstes Segment)
des Steinbruchs auf eine feste Steinanzahl aufgefüllt.
Nun kann der aktive Spieler beliebig viele Steine eines Segments zum dort angegebenen Preis kaufen. Je weiter das gewählte Segment vorgedreht wurde, desto günstiger werden die dort befindlichen
Steine. Teilweise kann man günstigere Steinsorten sogar kostenlos abstauben.
b) Ein Gebäude aus der allgemeinen Auslage in ein eigenes Viertel einer beliebigen Stadt errichten. Die Anzahl der benötigten Steine entspricht dem Wert des Bauwerkplättchens. Die
Steinart richtet sich nach der Stadt, in die man es legen möchte: So kann man in der schwarzen Stadt alle Sorten verbauen. Dagegen darf man in der Weißen nur mit dem teuersten weißen Marmor ans
Werk gehen.
c) Eine eigene Wertung ausführen - alle Bauten einer Art oder alle einer Stadt. In der wertvollsten Stadt gibt es die meisten Siegpunkte: Und zwar den dreifachen Plättchenwert. In der
zweitwertvollsten Stadt gibt es das meiste Geld. Die Erträge fallen mit der Möglichkeit einer Stadt, viele günstige Steinsorten verbauen zu dürfen. Für jedes gewertete Bauwerk erhält man
zusätzlich einen Wappenstein, der uns am Ende weitere Siegpunkte einbringt.
Das Spiel endet, wenn das letzte Gebäude verbaut wurde oder ein Spieler ansagt, die Siegbedingung erfüllt zu haben: Eine Mindestanzahl von Wertungen, Wappensteinen und Gebäudewerten. In der
Schlusswertung erhält jeder Spieler noch Siegpunkte für Wappensteine, Grundwerte seiner gebauten Gebäude und Goldmünzen.
Mit der Erweiterungsregel gibt es weitere Optionen:
• zusätzliche Wertungsmöglichkeiten aller Stadt- oder aller Landgebäude
• offen ausliegende 8er Gebäudeplättchen, mit denen man bereits errichtete Gebäude überbauen kann
• Aufwerterplättchen, mit denen man den Ertrag einer Stadt erhöhen kann
• die Option, Bausteine zu kaufen ohne das Preisrad zu drehen und Steine nachlegen zu müssen
• weitere Karten für alternative Spielendebedingungen und Schlusssiegpunkte
Fazit:
Die Spielregeln sind sehr eingänglich, weshalb es sich nach wenigen Spielzügen locker flockig spielen lässt: Bausteine sammeln, Gebäude bauen und werten. Was sich so einfach anhört, erfordert
eine strategische Planung, um seine begrenzten Wertungssteine optimal einsetzen zu können. Man sollte versuchen, möglichst viele Plättchen einer Art zu bauen, um diese effektiv zu werten. Dabei
kann der Glücksfaktor beim Nachlegen der Gebäude (und auch der Steine) eine gewisse Rolle spielen: Nämlich, wenn die Gebäudeart, die man sammelt, für die allgemeine Plättchen-Auslage nicht
nachgezogen wird.
Sehr gelungen finde ich die Aufteilung in Grund- und Erweiterungsregel. Mit den Grundregeln erhält man ein sehr schönes Familienspiel. Mit der Erweiterungsregel erhält man weitere strategische
Möglichkeiten. Gerade die zahlreichen Schlusswertungen erfordern die Anpassung seiner Strategie.
Sehr gut gefällt mir das Element des Preisrads, was die Bausteine nach und nach verbilligt.
Wie bei Hans im Glück üblich ist das Material wieder sehr ansprechend: Viele farbige Holzbausteine, hübsch gestaltete Bauwerksplättchen und ein schöner Spielplan.
Insgesamt ein sehr schönes Spiel.