Porta Nigra
Ablauf:
Jeder Spieler hat ein Handkartendeck, wovon jeder zwei auf die Hand zieht. Ist ein Spieler am Zug, spielt er eine davon aus und führt je nach Karte 2-3 der abgebildeten Aktionen
aus:
• Einen Baustein im Baumarkt kaufen. Die eigene Baumeister-Figur muss sich dafür im Stadtviertel dieses Ladens befinden. Bei Bedarf kann man vorher seinen Baumeister in das entsprechende
Viertel bewegen. Jeder Grenzübertritt kostet Wegezoll. Die Kosten der Bausteine richten sich nach ihrer Farbe.
• Ein Bauwerksteil aus dem eigenen Vorrat auf einen leeren Bauplatz eines Bauwerks stellen und mit einer eigenen Römerfigur besetzen. Auch hierbei muss sich der eigene Baumeister im
entsprechenden Stadtbezirk befinden (ggf. muss man sie vorher mit Wegezoll dort hinziehen). Jeder Bauplatz gibt die Farbe und Anzahl der Bausteine vor. Dafür erhält man Siegpunkte,
Bau-Belohnungen und ggf. ausliegende Bauwerks-Karten (für bestimmte Kombinationen Bauwerk & Steinfarbe).
• Einen Einfluss-Chip nehmen, um jederzeit im eigenen Zug eine zusätzliche Einflussaktion ausführen zu können (Ehren-Karten mit Sonderaktionen kaufen, eigene Römerfiguren anwerben oder ein
zusätzliches Bauwerksteil errichten)
Die Runde endet, wenn alle Aktionskarten gespielt worden sind. Anschließend gibt es in der Zwischenwertung Siegpunkte und/oder Münzen für verbaute Bauwerksteile.
Je nach Spielerzahl endet es nach zwei bis drei Runden. In der Endwertung erhalten die Spieler weitere Siegpunkte für Sets verschied Bauwerks-Karten; Endwertungs-Ehrenkarten; Mehrheiten in
Bauwerken.
Fazit:
Das Spielmaterial gefällt mir sehr gut: Viele Bauteile aus Kunststoff, Holzrömerfiguren, um die Bauteile zu besetzen sowie ein schön gestalteter Spielplan. Nicht so gut gefällt mir persönlich die
Reiterfigur aus Pappe im Aufsteller. Dafür hätte man stattdessen eine Holzfigur spendieren sollen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass sich die dunkelbraunen Karten relativ schnell abnutzen und
dann weiße Ränder entstehen.
Die Anleitung ist gut und verständlich geschrieben. Die Grundregeln sind eigentlich recht einfach. Trotzdem gilt es, in seinem Spielzug einiges zu beachten: An welchem Bauwerk beteilige ich mich?
Spekuliere ich auf die Mehrheit für die Endwertung? Achte ich auf ausliegende Bauwerkskarten (mit Siegpunktbonus) oder benötige ich gerade bestimmte Baumeisterbelohnungen?
Im Spielverlauf hat man immer wieder das Gefühl, dass es einem an allen Ecken mangelt: Wenig Geld, keine Bausteine, keine Römerfiguren … und vor allem: zu wenig Aktionen. Gegen Ende werden dann
noch zusätzlich die Bauplätze knapp und es entbrennt ein regelrechter Wettlauf um die letzten freien Felder. Er bringt neben dem Wegschnappen seltener Bausteine, Ehrenkarten und Mehrheiten die
Interaktion ins Spiel.
Der Einfluss Fortunas beschränkt sich auf das Nachziehen der eigenen Aktionskarten sowie das Aufdecken der allgemeinen Ehren- und Bauwerkskarten.
Das Optimieren der Züge und der Wettlauf um die Mehrheiten gefällt mir sehr gut und kam bisher auch bei allen meinen Mitspieler/innen gut an :-)
Zu guter Letzt noch einen Hinweis zur Anleitung: Sie betont sehr offensiv die Gleichstellung von Spielerinnen. Tausende von Spielregeln über Jahrhunderte wurden nur für Spieler geschrieben. Das
führte dazu, dass Frauen nicht mitspielen durften. *Ironie-Modus aus*
Die gesamte Anleitung verwendet immer nur die weibliche Form von Spieler. Das liest sich sehr irritierend und fühlt sich an wie ein vorgeschriebener Veggie-Day.
In meiner ersten Partie freute sich allerdings die einzige Mitspielerin darüber: Sie wollte den Satz "Die Spielerin mit den meisten Siegpunkten gewinnt" wörtlich nehmen ;-)
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